Szenisches Vorspiel Die berühmte neapolitanische Schauspielerin Silvia Lombardi wurde jäh aus dem Schlaf gerissen. Ein maskierter Unbekannter ist in ihr Zimmer eingedrungen, küsste sie leidenschaftlich und wollte sie davontragen. Doch diese Szene währte nur kurz: Durch Lärm erschreckt, sprang der Mann aus dem Fenster. Silvia schreit um Hilfe.
1. Akt Inzwischen hat ganz Neapel schon von diesem Vorfall erfahren. Auch in dem Modesalon „La bella di Napoli“ tratschen die Mannequins darüber. Nur die Pariserin Louise kann die Aufregung um einen simplen Kuss nicht verstehen. Der Modeschöpfer und Saloninhaber Andrea Coclé verbittet sich dieses Gespräch. Allein zurückgeblieben macht er einer Silvias Gestalt nachgebildeten Schneiderpuppe eine leidenschaftliche Liebeserklärung – er ist unsterblich in die Schauspielerin verliebt. Silvia hingegen schwärmt vor allem für Andreas modische Kreationen und stattet seinem Atelier einen Besuch ab. Ihr Flirt wird von dem Sensationsreporter Sam Borzalino unterbrochen, der einen Artikel über den Einbruch in Silvias Villa verfasst und sie interviewen möchte. Andrea komplimentiert ihn hinaus und lässt Silvia ein neues Kleid anprobieren. Der nächste Störenfried ist Caretto, der Polizeiminister, welcher sich inzwischen des Einbruchs angenommen hat. Er nimmt Andrea näher ins Visier, der schließlich gesteht, sich zur vermeintlichen Tatzeit im Garten von Silvias Villa aufgehalten zu haben. Er habe ihr eine Serenade dargebracht, die er jedoch nicht mit der Stimme, sondern mit seiner Seele gesungen habe – eine stumme Serenade eben. Dieses verdächtige Verhalten führt dazu, dass Andrea wegen versuchter Entführung von Silvia festgenommen und mit der darauf stehenden Todesstrafe bedroht wird.
Bei seiner weiteren Recherche im Modesalon trifft Sam auf Louise. Die beiden verlieben sich ineinander.
Silvia stattet ihrem Verlobten, dem neapolitanischen Ministerpräsidenten Benedetto Lugarini, einen Besuch ab und versucht ihn zu bewegen, Andrea zu begnadigen. Als er jedoch erfährt, dass es sich bei dem Verbrechen um einen Kuss handelt, weigert er sich. Ohnehin ist er wütend darüber, dass die Zeitungen voll mit Berichten über den Einbruch bei Silvia sind, jedoch kein Sterbenswörtchen über das missglückte Bombenattentat verloren wird, das in der vergangen Nacht auf ihn verübt wurde. Er bittet Caretto, der Suche nach „seinem“ Verbrecher den Vorrang über Silvias Fall zu geben.
Caretto erfährt, dass der König von Neapel anlässlich seines Geburtstags den Attentäter Lugarinis begnadigen möchte. Mit dieser Information will der Polizeiminister Andrea Coclé dazu bringen, beide Verbrechen zu gestehen – so kann er behaupten, den Fall gelöst zu haben und zugleich Andrea vor dem Tod retten. Doch erst ein nachgestellter Kuss mit Silvia, bei dem diese den Modeschöpfer ohne jeden Zweifel als den „Schuldigen“ erkennt, lässt Andrea in den Plan einwilligen.
2. Akt Bei der Gerichtsverhandlung, in der Andreas Schuld festgestellt werden soll, treffen alle Personen aufeinander: Silvia, Andrea, Lugarini, Caretto, Louise und Sam.
Um als Bombenattentäter glaubwürdig zu sein, brüllt Andrea im Gerichtssaal diverse Parolen, mit denen er nicht nur den Hass Lugarinis, sondern die Begeisterung des der Verhandlung ebenfalls beiwohnenden Volkes von Neapel auf sich zieht. Tatsächlich wird der Modeschöpfer für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Sein letzter Wunsch ist ein Abendessen mit Silvia, was diese ihm auch gewährt. In der Folge gerät sie in einen heftigen Streit mit dem eifersüchtigen Lugarini und die beiden lösen ihre Verlobung.
Andrea und Silvia essen gemeinsam zu Abend und gestehen einander endlich ihre Liebe. Die Romantik wird jedoch von Caretto unterbrochen, der Andrea eine katastrophale Nachricht überbringen muss: Der König von Neapel ist plötzlich verstorben ohne die Begnadigung unterschrieben zu haben – Andrea droht nun tatsächlich die Todesstrafe. Hoffnung auf eine erneute Begnadigung besteht schon allein deswegen nicht, weil kein anderer als Lugarini sich zum neuen Regenten von Neapel erklärt hat.
Das Volk hat Andreas Auftritt im Gerichtssaal jedoch nicht vergessen: Durch eine Revolution wird der verhasste Lugarini abgesetzt und der vermeintliche Attentäter Andrea wie durch ein Wunder zum neuen Regenten von Neapel erklärt. Zwar kann der Modeschöpfer dadurch dem Tod entkommen, doch wird er von seinem schlechten Gewissen geplagt, schließlich hat er keines der beiden ihm zu Last gelegten Verbrechen begangen.
Zum Glück wird bei ihm der wahre Bombenattentäter vorstellig, der auf sein Anrecht pocht, für das geplante Verbrechen zum Ministerpräsidenten ernannt zu werden. So weit, so gut! Doch was, wenn sich auch der wahre Einbrecher in Silvias Villa zu erkennen gibt und mit leidenschaftlichen Küssen ein Anrecht auf die Schauspielerin erhebt?
Es stellt sich jedoch glücklicherweise heraus, dass Silvia schlafwandelt und den Kuss ebenso wie die versuchte Entführung nur geträumt hat. Andrea ist überglücklich und hat nichts mehr zu befürchten.