Giuseppe Mengoli

Dirigent

Der italienische Dirigent Giuseppe Mengoli ist der 1. Preisträger des Mahler Wettbewerbs 2023. „Eine durchweg überzeugende Leistung in allen Runden mit einer perfekten Kombination aus Kenntnis der Partitur und einem außergewöhnlich natürlichen Musikgefühl... Er besitzt eine starke Fähigkeit, sowohl die Musiker als auch das Publikum durch seine musikalische Sprache zu inspirieren, die direkt in die Herzen aller spricht.“ Jakub Hrůša, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker. In der Woche nach seinem Erfolg in Bamberg wurde Giuseppe gebeten, ein Programm mit Strauss' Heldenleben mit den Wiener Symphonikern bei den Bregenzer Festspielen zu dirigieren. Im November 2023 kehrte Giuseppe zu den Bamberger Symphonikern zurück, um bei sehr kurzer Frist für Herbert Blomstedt einzuspringen, was zu einem hochgelobten Konzert führte. Er arbeitete im Februar 2024 erneut mit dem Orchester für eine Produktion des Bayerischen Rundfunks und dirigierte auch mehrere Konzerte dort im Juli dieses Jahres. Bachtrack (06.07.2024) schrieb über seine Konzerte mit den Bamberger Symphonikern, bei denen er Stravinskys Meisterwerk dirigierte. Wie ein Magier konstruierte Mengoli die Bühnenbilder von Igor Stravinskys Ballettsuite Der Feuervogel aus dem Jahr 1945. Das Finale, mit seiner stürmischen Perkussivität und apotheotischen Vehemenz, war kaum zu übertreffen. Doch es gab keine übertrieben zur Schau gestellte Egos von Giuseppe Mengoli, der es schaffte, selbst die barbarisch kraftvolle letzte Szene mit hypnotischer Pulsation zu gestalten.

In der Saison 2023/24 gab Giuseppe sein Debüt mit dem RAI Torino, der Opéra Marseille, dem Rotterdam Philharmonic, dem SWR Symphonieorchester, dem Bruckner Orchester Linz und dem Orchestre de la Suisse Romande. Höhepunkte der Saison 2024/25 sind unter anderem sein Debüt mit dem Philzuid, dem Bochumer Symphonieorchester, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg, der Dresdner Philharmonie, der Bremer Philharmonie, dem Wiener Kammerorchester, der Orquesta Sinfónica y Coro RTVE sowie Rückkehrauftritte mit dem SWR Symphonieorchester, dem RAI Torino und dem Rotterdam Philharmonic. In Italien wird er nicht nur symphonische Programme im ganzen Land dirigieren, sondern auch Aufführungen von Verdis Oper Un Ballo in Maschera mit der Orchestra Sinfonia Marchigiana im Teatro della Fortuna in Fano sowie Sonnambula im Teatro Massimo in Palermo leiten.

In der Saison 2022/23 beendete Giuseppe seine Zeit als Assistent von Lorenzo Viotti bei den Niederländischen Philharmonikern und der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam, wo er mit Regisseuren wie Barrie Kosky zusammenarbeitete. In dieser Saison gab er sein Debüt mit dem Nederlands Kamerorkest und dem Solisten Leonard Elschenbroich, als er die Weltpremiere von Willem Jeths’ Cello-Konzert Nr. 2 bei der Cello Biennale 2022 dirigierte und zum künstlerischen Team der neuen Produktion von La Bohème des Orchestre National de France im Théâtre des Champs-Élysées stieß, um alle Bühnenproben zu leiten.

Mengolis Dirigierkarriere begann durch seine immer tiefere Leidenschaft und Interesse an der Kunst des Leitens, die er während seiner Arbeit als Konzertmeister in Jugend- und Berufsorchestern ab dem 16. Lebensjahr erkundete. Auch aufgrund seiner grenzenlosen Neugier, die ihn zu einer Vielzahl von Erfahrungen führte, darunter das Studium mehrerer Instrumente, die Teilnahme an Theaterstücken und Auftritte mit Blaskapellen. Er arbeitete anschließend als Konzertmeister und Assistent von Dirigenten wie Oleg Caetani, Daniel Barenboim, Christoph König und John Axelrod mit Orchestern wie der Real Orquestra Sinfónica de Sevilla, dem Osloer Opernhaus, der Sinfonica di Milano und dem Royal Opera House Covent Garden.

2018 gab Giuseppe sein Dirigierdebüt mit dem Gustav Mahler Jugendorchester in Bad Schandau. In dieser Zeit war er auch Konzertmeister des GMJO, der Filarmonica Toscanini sowie ein Tutti-Geiger in Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Als Gewinner mehrerer internationaler Wettbewerbe als Geiger schloss er seine verschiedenen Abschlüsse in Violine und Kammermusik mit der Auszeichnung „cum Laude“ und besonderer Erwähnung ab. Neben der Violine studierte Giuseppe auch Perkussion, Klavier, Trompete sowie Jazz und ist Komponist und Arrangeur. Nach dem Abschluss seines Bachelorstudiums im Orchesterdirigieren vollendete er seinen Masterabschluss an der HfM „Franz Liszt“ in Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet und Ekhart Wycik. 

September 2024



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