Jan Willem de Vriend ist Chefdirigent des Wiener KammerOrchesters, Erster Gastdirigent der Stuttgarter Philharmoniker, Erster Gastdirigent des City of Kyoto Symphony Orchestra sowie Künstlerischer Partner des Bergen Philharmonic Orchestra. Er gastiert regelmäßig bei renommierten Klangkörpern wie dem Belgian National Orchestra, Hong Kong Philharmonic, HR-Sinfonieorchester, Melbourne Symphony Orchestra, Netherlands Radio Philharmonic, Orchestre National de Lyon, Rotterdam Philharmonic, Royal Concertgebouw Orchestra und dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra.
In der Saison 2024/25 kehrt de Vriend unter anderem zum Orquesta Sinfónica y Coro RTVE in Madrid, zum Konzerthausorchester Berlin, zur Stavanger Symphony, zum Residentie Orkest, zur Trondheim Symphony, zum Orchestre National de Lille, zum Tonhalle-Orchester Zürich, zur NDR Radiophilharmonie Hannover und zur Warschauer Philharmonie zurück.
Zudem erscheinen in dieser Saison drei neue Aufnahmen:
Von 2015 bis 2019 war de Vriend Chefdirigent des Residentie Orkest Den Haag, von 2006 bis 2017 Chefdirigent von Phion, Orkest van Gelderland & Overijssel. Darüber hinaus war er Erster Gastdirigent des Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya (2015–2021) und des Brabant Orchestra (heute South Netherlands Philharmonic, 2008–2015).
Mit dem Netherlands Symphony Orchestra spielte er einen umfassenden Beethoven-Zyklus für Challenge Classics, das Klassik-Label von Challenge Records International, ein – darunter sämtliche Sinfonien und Konzerte, mit Solisten wie Hannes Minnaar und Liza Ferschtman. Classic FM lobte seine Interpretation der 7. Sinfonie als „überschäumend und der Lebensfreude des Komponisten voll gerecht werdend“. Weitere bedeutende Einspielungen bei Challenge Classics umfassen sämtliche Mendelssohn-Sinfonien (ebenfalls mit dem Netherlands Symphony Orchestra) sowie sämtliche Schubert-Sinfonien mit dem Residentie Orkest. Letzteres nahm unter seiner Leitung für Decca auch Mendelssohns komplette Werke für Klavier und Orchester auf.
Internationale Bekanntheit erlangte de Vriend zunächst als Künstlerischer Leiter des Combattimento Consort Amsterdam, das er 1982 gründete und bis 2015 als Geiger leitete. Das Ensemble spezialisierte sich auf Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in historisch informierter Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten und brachte viele selten gespielte Werke wieder zum Klingen. Gramophone lobte die Musiker für ihre „technische Finesse und ein lebendiges Gespür für Charakterisierung“. Dieses gemeinschaftliche Musizieren prägt bis heute de Vriends Zugang zum sinfonischen Repertoire, das er mit besonderem Augenmerk auf Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Johann Strauss neu belebt.
Auch im Opernbereich – sowohl in Europa als auch in den USA – ist de Vriend tätig. Gemeinsam mit dem Combattimento Consort Amsterdam präsentierte er Werke von Monteverdi, Haydn, Händel, Telemann und J. S. Bach (u. a. die Jagd- und Kaffeekantate beim Leipziger Bachfest), jeweils in szenischen Produktionen von Eva Buchmann. Mit dem Netherlands Symphony Orchestra leitete er Opern von Mozart, Verdi und Cherubini und ging mit Don Giovanni sowie Rossinis La Gazzetta (ebenfalls inszeniert von Eva Buchmann) auf Tournee in die Schweiz.
De Vriend dirigierte zudem Opernproduktionen in Amsterdam (Nederlandse Reisopera), Barcelona, Straßburg, Luzern, Schwetzingen und Bergen. In den Niederlanden ist er einem breiten Publikum auch durch mehrere Fernsehformate zur klassischen Musik bekannt. 2012 wurde er von NPO Radio 4 für seinen kreativen Beitrag zum Musikleben mit einem Preis ausgezeichnet.